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AUFGEDECKT!

Mythen

Beim Thema Verhütung sind jede Menge Unwahrheiten im Umlauf. Vielleicht hast den einen oder anderen Mythos auch schon in deinem Umfeld mitbekommen. Um dir endlich mehr Klarheit zu schaffen, räumen wir hier mit den bekanntesten Vorurteilen auf!

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Die Pille hilft

meinem Körper einen regel-mäßigen Zyklus zu finden.

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DIE WAHRHEIT

Hormonell wird eine Schwangerschaft vorgegaukelt.

Unter Einfluss der Pille hast du gar keinen Zyklus, denn die Pille verhindert sowohl die Eireifung als auch den Eisprung komplett und setzt den Körper mithilfe von künstlich hergestellten Hormonen auf ein Hormonlevel, welches dem einer Schwangerschaft gleicht. Während der Pilleneinnahme befindet man sich in einem künstlich erzeugten 28-Tage-Rhythmus, der nicht viel mit dem weiblichen, natürlichen Zyklus gemeinsam hat.

Quelle: Redaktion Gesundheitsportal (2016): Die Pille. In: www.gesundheit.gv.at

Natürliche

Verhütung ist

viel zu unsicher.

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DIE WAHRHEIT

Natürliche Verhütung kann gleich sicher sein wie die Pille!

Dass natürliche Verhütung zwangsläufig unsicher ist und schnell zu Schwangerschaften führt, stimmt nicht! Zuerst einmal muss bei natürlicher Verhütung zwischen den einzelnen Methoden, die es gibt, unterschieden werden. Nimmt man als Beispiel die Symptothermale Methode nach Sensiplan-Regeln, ist ein erwiesener Pearl-Index von 0,4 bis 1,8 das, was der Wahrheit entspricht. Damit ist die Methode, wenn man sie diszipliniert einsetzt, sogar auf gleicher Sicherheitsstufe wie die Pille!

Quelle: Malteser Arbeitsgruppe NFP (2011): Natürlich und sicher - Das Praxisbuch. Familienplanung mit Sensiplan. Köln: Trias.

Normale Zyklen sind 28 bis 32 Tage lang.

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DIE WAHRHEIT

Der Spielraum von normalen Zyklen ist weitaus größer.

Dein Zyklus muss nicht in den Durchschnitt passen, sondern ist ganz individuell und auch das ist völlig normal. In einer Studie mit gesunden Frauen zwischen 19 und 45 Jahren wurden 9.846 Zyklen ausgewertet und festgestellt: Nur 13 % der Frauen haben einen 28-Tage-Zyklus. Etwa die Hälfte der Zyklen waren länger als 28 Tage und jeder zehnte Zyklus war sogar kürzer als 25 Tage:

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Auch Schwankungen in deinem eigenen Zyklus sind ganz normal und kein Grund zur Beunruhigung, denn der Körper ist kein genaues Uhrwerk. Bei einer Beobachtung von 210 Frauen und deren Zyklen über ein Jahr hinweg, hatten nur 3,3 % der Frauen Zykluslängen, die lediglich um bis zu 3 Tage schwanken. Bei 58 % der Frauen schwanken die Zykluslängen um mehr als 7 Tage! 

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Es gilt: Zyklen zwischen 23 und 35 Tagen gelten nach medizinischen Gesichtspunkten als völlig normal.

Nach Absetzen der Pille kann es allerdings in den ersten Monaten zu ganz viel Verwirrung im eigenen Körper kommen, wobei auch viel längere Zyklen vorkommen können. Auch das ist aber nicht bedenklich.

Quelle: Natürliche Familienplanung Heute, Springer Verlag, 2008, 4. Auflage. In: www.mynfp.de

IUDs wie die Goldspirale sind nur für Frauen, die schon Kinder geboren haben geeignet.

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DIE WAHRHEIT

Junge Frauen ohne Kinder und sogar Jungfrauen können sich eine Langzeitverhütung setzen lassen. 

Ein Besuch bei deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt schafft Klarheit, aber in den meisten Fällen, eignet sich die Anatomie von Frauen problemlos, um sich eine Goldspirale, eine Kupferspirale, eine Kupferkette oder ein Kupferperlenball einsetzen zu lassen. Sogar als Jungfrau ist es kein Problem, da dafür beim Einsetzen ein spezielles, kleines Spekulum verwendet wird, wodurch das Jungfernhäutchen erhalten bleiben kann. 

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Die Kupferkette ist durch ihre Form noch besser für Mädchen und Frauen geeignet, die noch nie geboren haben oder generell eine kleine Gebärmutter haben.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2018): Spirale oder Kupferkette auch für junge Frauen? In: www.familienplanung.de

Natürliche Verhütung eignet sich nicht für Frauen mit unregelmäßigen Zyklen.

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DIE WAHRHEIT

Regelmäßige Zyklen sind kein Muss für natürliche Verhütung!

Anders als viele glauben, beruht die Symptothermale Methode, die sicherste Form der natürlichen Verhütung, nicht auf Eisprung-Prognosen, sondern auf der Erkennung bereits stattgefundener Eisprünge. Werden alle Regeln eingehalten, kann eine Veränderung der Temperatur sowie des Zervixschleims richtig gedeutet werden und eine unfruchtbare Zeit ermittelt werden, in welcher keine zusätzlichen Verhütungsmittel erforderlich sind. Die Methode beruht also nicht auf schätzen, sondern auf feststellen! Aufgrund dieser Herangehensweise, eignet sich die Methode auch sehr gut für Frauen mit unregelmäßigen Zyklen.

Quelle: Malteser Arbeitsgruppe NFP (2011): Natürlich und sicher - Das Praxisbuch. Familienplanung mit Sensiplan. Köln: Trias.

Unter Einfluss

der Pille

habe ich meine ganz natürliche Periode.

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DIE WAHRHEIT

Die Blutung ist nur eine Folge von Hormonentzug und wurde künstlich erstellt - zum Marketingzweck!

Die Pille verhindert sowohl Eireifung als auch Eisprung, wodurch es auch nicht zu einer normalen Regelblutung kommen kann. Als in den 60er-Jahren die erste Pille auf den Markt kam, wurde versucht, den weiblichen Zyklus so gut wie möglich nachzuahmen und zu Marketingzwecken eine Blutung künstlich herbeigeführt, die sich für Frauen wie eine natürliche Regelblutung anfühlen soll. Damit sollte die Akzeptanz für das Medikament gestärkt und Bedenken aus dem Weg geschafft werden. Die künstlich herbeigeführte Blutung wird Abbruchblutung oder Entzugsblutung genannt und tritt als Folge des Hormonentzugs in der siebentägigen Pillenpause auf. Mit der natürlichen Regelblutung einer Frau hat sie nicht zu tun. Notwenig wäre sie ebenfalls nicht.  

Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (o.J.): Entzugsblutung/ Abbruchblutung. In: www.familienplanung.de & Pincus, Gregory (1965): The Control of Fertility. 1. Auflage. New York: Academic Press Inc.

Die Hormonspirale

wirkt nur lokal und ist schonender als die Pille.

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DIE WAHRHEIT

Doppelt so hohe Hormonkonzentration wie bei der Pille!

Sowohl Hersteller von Hormonspiralen als auch viele Ärzte sprechen nicht selten von der nur lokalen Hormonwirkung von Hormonspiralen und bewerben diese als eine schonendere hormonelle Verhütung als die Pille, weil die Hormone lediglich in die Gebärmutter abgegeben werden. Dies ist aber ein leeres Werbeversprechen, denn das abgegebene Gestagen kann bereits eine Stunde nach Einsetzen der Hormonspirale im Blut nachgewiesen werden. Eine lokale Wirkung ist nicht möglich, was auch durch die ganzheitlichen Nebenwirkungen (Depression, Libidoverlust, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen,...) klar wird. Die vielerorts erwähnte niedrigere Hormondosierung als bei der Pille beruht ebenfalls nicht auf Tatsachen. Tatsächlich sind die nachgewiesenen Hormonkonzentrationen mindestens doppelt so hoch wie unter Einfluss der Pille! 

Quelle:  Micada, Katharina (2016): Hormonspirale - mangelnde Aufklärung und viele Nebenwirkungen. In: www.netzwerk-frauengesundheit.com) & Wikipedia: Hormonspirale

Schwanger werden kann man quasi immer.

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DIE WAHRHEIT

Nur wenige Tage pro Zyklus kannst du überhaupt schwanger werden.

Schon in der Schule kommt das Thema Aufklärung viel zu kurz. Nicht verwunderlich also, dass selbst viele erwachsene Frauen nicht ausreichend über ihren Körper, ihren natürlichen Zyklus und ihre Sexualität Bescheid wissen. Nicht wenige glauben quasi jederzeit schwanger werden zu können. Tatsächlich bist du mit einem natürlichen Zyklus allerdings nur 5 bis 6 Tage lang fruchtbar! Dieses Zeitfenster begründet sich so: 12 bis 18 Stunden lang kann eine Eizelle nach dem Eisprung durch ein Spermium befruchtet werden, welches schon im Eileiter bereitstehen müsste. Spermien können maximal 5 Tage überleben. So ergibt sich aus Befruchtungszeit und Lebensdauer von Spermien die fruchtbare Zeit von 5 bis 6 Tagen.

Quelle: Malteser Arbeitsgruppe NFP (2011): Natürlich und sicher - Das Praxisbuch. Familienplanung mit Sensiplan. Köln: Trias & Natürliche Familienplanung Heute. 4. und 5. Auflage. Springer Verlag.

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